Montag, April 10, 2006

O ihr Zaertlichen, tretet zuweilen
in den Atem, der euch nicht meint,
lasst ihn an eueren Wangen sich teilen,
hinter euch zittert er, wieder vereint.

O ihr Seligen, o ihr Heilen,
die ihr der Anfang der Herzen scheint.
Bogen der Pfeile und Ziele von Pfeilen,
ewiger glaenzt euer Laecheln verweint.

Fuerchtet euch nicht zu leiden, die Schwere,
gebt sie zurueck an der Erde Gewicht;
schwer sind die Berge, schwer sind die Meere.

Selbst die als Kinder ihr pflanztet, die Baeume,
wurden zu schwer laengst; ihr trueget sie nicht.
Aber die Luefte. . . aber die Raeume . . .

-Rainer Maria Rilke
Sonets to Orpheus, no. 4